Wo lauern die Risiken bei Operationen für ältere Menschen?

In Krankenhäusern treten immer wieder multiresistente Keime auf. Eine besonders hartnäckige Variante multiresistenter Keime, die bislang in Vorpommern nicht aufgetreten ist, sorgte im September dieses Jahres in verschiedenen Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern wie der Universitätsmedizin und einer Reha-Klinik in Greifswald, im Klinikum Karlsburg und im Krankenhaus Wolgast für Aufsehen.

In diesen Kliniken hatten sich 14 Patienten mit dem multiresistenten Keim infiziert, der nicht mit Antibiotika behandelt werden kann. Eine Behandlung ist nur mit Reserve-Medikamenten möglich, bei denen es sich um Antibiotika handelt, die für extreme Resistenzen vorgesehen sind und schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Erhöhtes Risiko für Infektionen bei älteren Menschen

Das Infektionsrisiko ist bei älteren Menschen erhöht, da die Abwehrkräfte nachlassen. Bei Operationen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Infektion der Operationswunde mit Keimen. Darüber hinaus kann es häufiger zu Infektionen mit Magen-Darm-Bakterien, aber auch mit Grippeviren oder Erregern von Lungenentzündung kommen. Eine Infektion kann aufgrund des geschwächten Immunsystems und der Belastung durch den Eingriff bei älteren Menschen häufiger zum Tode führen als bei jüngeren Patienten. Ein weiteres Risiko besteht in der verzögerten Wundheilung, da neue Zellen bei älteren Menschen nicht mehr so schnell gebildet werden.

Risiken bei Operationen für ältere Menschen und Senioren

Warum eine Zweitmeinung sinnvoll ist

Ältere Menschen und deren Angehörige sind sich oft nicht sicher, ob der zu erwartende Nutzen einer Operation in einem günstigen Verhältnis zu den möglichen Risiken steht. Das ist bei planbaren Operationen wie Gallenblasen-, Knie-, Hüft- oder Bandscheibenoperationen häufig der Fall. Orthopädische Operationen, bei denen künstliche Gelenke eingesetzt werden, sind unumkehrbar. Hilfreich für eine Entscheidung ist daher die Zweitmeinung einer weiteren Orthopädie. Auch bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs hilft eine zweite Meinung bei einer Entscheidung für eine Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung.

Weitere Risiken bei Operationen für ältere Menschen

Ältere Menschen befürchten oft Risiken bei der Narkose:

  • Gefahr, während der Operation aus der Narkose aufzuwachen und alles mitzubekommen. Diese Gefahr ist äußerst gering. Wachphasen sind bei falscher Dosierung des Narkosemittels möglich, doch besteht dieses Risiko fast nur bei Notoperationen.
  • Gefahr, nicht mehr aus der Narkose aufzuwachen. Dieses Risiko ist unwahrscheinlich, da während der Narkose alle wichtigen Funktionen überwacht und gegebenenfalls die nötigen Schritte eingeleitet werden.
  • Risiko von Spätfolgen durch die Narkose.

Bei etwa 40 Prozent der über 60-jährigen Patienten kommt es nach der Operation in Narkose zu einem Delirium. Diese Patienten sind desorientiert, verwirrt und haben Schwierigkeiten beim Sprechen oder beim Schlaf-Wach-Rhythmus. Wird dem Patienten nach der Operation schnell geholfen, sich in seiner Umgebung zurechtzufinden, ist dieser Zustand nur vorübergehend. Häufige Risiken bei Operationen bei älteren Menschen sind auch Thrombosen, Lungenembolien oder Lungenentzündungen durch das Liegen. Bei Wirbelkörper- und Bandscheibenoperationen kann es zu Lähmungen kommen.

Wie Sie die Risiken bei Operationen gering halten

Steht bei Ihnen eine Operation an, sollten Sie den Arzt fragen, wie hoch die Erfolgschancen bei Ihnen sind und welche Risiken bestehen. Sie sollten nach Alternativen zur Operation und nach den Chancen fragen. Informieren Sie den Arzt über bekannte Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma, Lebererkrankungen oder Bluthochdruck sowie über die Einnahme von Medikamenten.

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