Ist man durch die Grippeimpfung anfälliger für Corona?

Neben der Impfung gegen SARS-CoV-2 ist die Grippeschutzimpfung eine der bedeutendsten Vakzine, die hierzulande verimpft werden. Dies ist wenig verwunderlich, da gemäß Schätzungen des Robert-Koch-Instituts jedes Jahr bis zu 25.000 Menschen in Deutschland an Influenza sterben. Allerdings sorgen sich insbesondere Senioren, ob die Impfung gegen Grippe anfälliger für das Coronavirus macht. Der nachfolgende Artikel liefert eine Antwort auf diese Frage.

Grippeschutzimpfung: Welche Personengruppen profitieren besonders?

Mit einer gewöhnlichen Erkältung hat eine Grippe nichts gemeinsam. Während Erkältungen meist harmlos verlaufen, kann eine Influenza durchaus einem schweren Verlauf nehmen und im Ernstfall tödlich enden. Zum Glück gibt es eine Schutzimpfung gegen diese Krankheit. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Influenza-Verlauf haben, sich impfen zu lassen. Dies sind insbesondere diejenigen Menschen, die zur Risikogruppe für eine schwere Corona-Erkrankung zählen:

  •  Ältere Menschen ab 60
  • Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas und HIV

Darüber hinaus rät die Behörde Beschäftigten im medizinischen Bereich und im Gesundheitswesen sowie Schwangeren und Bewohnern von Alters- oder Pflegeheimen, sich den Impfstoff gegen Grippe injizieren zu lassen.

Ist man durch die Grippeimpfung anfälliger für Corona

Die Impfung gegen Grippe ist dieses Jahr womöglich besonders wichtig

Kontaktreduktion, Abstand halten und Maske tragen: Damit wurde in den vergangenen zwei Jahren das Coronavirus in Schach gehalten. Zudem gehen die meisten Experten davon aus, dass die genannten Maßnahmen dazu beitrugen, das Auftreten anderer Krankheiten wie beispielsweise grippaler Infekte drastisch zu reduzieren. Aus diesem Grund war das Immunsystem in den letzten beiden Wintern nur wenig gefordert. Dies könnte sich in diesem Jahr dramatisch ändern.

Zu Beginn des Frühjahrs wurden fast alle Schutzmaßnahmen aufgehoben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden im Herbst und Winter nicht sämtliche Maßnahmen zurückkommen. Deshalb gehen bekannte Virologen davon aus, dass es im Winterhalbjahr 2022/2023 zu einer massiven Grippe/ und Coronawelle kommen könnte. Neben der Grippeimpfung ist es deshalb besonders wichtig, einen Corona-Antikörpertest durchführen zu lassen, um zu erkennen, ob eine Auffrischimpfung gegen SARS-CoV-2 benötigt wird.

Das Immunsystem ist nicht auf die Grippe vorbereitet

Im Regelfall muss das Immunsystem täglich Bakterien und Viren bekämpfen. In der Corona-Pandemie war der Körper jedoch weniger Keimen ausgesetzt. Dies hat zur Folge, dass das Immunsystem auf bekannte Krankheitserreger nicht mehr so gut reagiert wie zuvor. Die Immunantwort ist schlicht schlechter geworden. Dies steigert das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs und von Krankenhauseinweisungen.

Deshalb plädieren etliche Mediziner dafür, sich in diesem Jahr gegen Influenza impfen zu lassen. Ansonsten könnte das Gesundheitssystem überlastet und nicht alle Patienten optimal behandelt werden.

Macht die Grippeimpfung anfälliger für Corona?

Fest steht: Die Grippeimpfung ist ungefährlich. Dennoch fragen sich vor allem Senioren, ob die Influenza-Impfung den Körper schwächt und das Risiko erhöht, sich mit Corona zu infizieren.

Zu diesem Thema hat sich der Virologie Christian Drosten bereits im Herbst 2020 geäußert. Damals sagte er, dass man nach der Grippeimpfung nicht anfälliger für Viren sei. Zudem sei man nach, nachdem man das Vakzin einnahm, in einer guten Startposition, um Influenza und Corona zu bekämpfen.

Folglich ist an der Behauptung, die Grippeimpfung mache anfälliger für Corona, nichts dran.

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