Der Online-Ratgeber für Älterwerdende und Junggebliebene
Viele Senioren unterschätzen das Sturzrisiko im Haus
Die eigenen vier Wände gelten als sicherer Rückzugsort – gerade im Alter. Doch tatsächlich passieren viele Unfälle nicht draußen, sondern in der vertrauten Umgebung. Besonders für ältere Menschen kann ein Sturz im Haushalt ernste Folgen haben. Dennoch wird das Risiko oft unterschätzt – von Betroffenen wie auch von ihren Angehörigen.
Stürze im Alter: Häufig – und vermeidbar
Ein häufiger Auslöser für Unfälle im Seniorenalter ist der Verlust an Gleichgewicht und Muskelkraft. Dieser Prozess beginnt schleichend – oft schon in mittleren Jahren – und bleibt lange unbemerkt. Erst wenn das Gehen unsicher wird, die Reaktion langsamer ist oder sich die Beine beim Aufstehen schwer anfühlen, wird vielen bewusst: Die eigene Beweglichkeit hat nachgelassen.
Hinzu kommen typische Stolperfallen im Haushalt: lose Teppichkanten, rutschige Böden, schlecht erreichbare Lichtschalter oder herumliegende Gegenstände. Auch zu hohe Regale oder instabile Trittleitern bergen Risiken – ebenso wie Dunkelheit in Fluren oder auf dem nächtlichen Weg zur Toilette.

Wie Sie Ihre Sicherheit gezielt stärken können
Die gute Nachricht: Es gibt viele einfache Möglichkeiten, das Sturzrisiko deutlich zu senken – ohne großen Aufwand oder hohe Kosten.
1. Mehr Bewegung im Alltag einbauen
Schon regelmäßige Spaziergänge, leichtes Dehnen oder gezielte Gymnastikübungen helfen, Muskeln und Koordination zu stärken. Besonders hilfreich sind Mobilitäts-Übungen für Beine, Arme und Rumpf – am besten unter Anleitung, z. B. in Kursen oder mit Physiotherapeutinnen und -therapeuten.
2. Stolperfallen im Haus beseitigen
Lose Teppiche sichern, Kabel verlegen, Haltegriffe im Bad montieren oder rutschfeste Matten nutzen – viele kleine Veränderungen können große Wirkung zeigen. Auch das Anpassen der Möbelhöhe oder ein stabiles Geländer an der Treppe trägt zur Sicherheit bei.
3. Für gutes Licht sorgen
Eine ausreichende Beleuchtung in Flur, Bad und Schlafzimmer ist besonders wichtig – idealerweise mit Bewegungsmeldern oder Nachtlichtern. Wer im Dunkeln aufsteht, sollte direkt Licht anschalten können.
4. Medikamente regelmäßig überprüfen lassen
Einige Medikamente beeinflussen das Gleichgewicht oder machen müde. Lassen Sie Ihre Medikation regelmäßig ärztlich überprüfen – besonders dann, wenn Sie mehrere Mittel gleichzeitig einnehmen.
5. Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Kalziumreiche Lebensmittel und Vitamin D unterstützen Knochenstärke und Muskelfunktion. Auch ausreichend Flüssigkeit hilft, Kreislaufprobleme und damit verbundene Sturzgefahren zu vermeiden.
Aktiv gegen Stürze – mit einfachen Mitteln
Ein Sturz im Alter kann gravierende Folgen haben – muss aber kein Schicksal sein. Wer die eigenen Bedürfnisse ernst nimmt und rechtzeitig vorbeugt, schützt sich selbst und erhält seine Lebensqualität. Kleine Veränderungen in Haus und Alltag, gezielte Bewegung und offene Gespräche mit Angehörigen oder Pflegepersonen machen einen entscheidenden Unterschied.
Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.