Der Online-Ratgeber für Älterwerdende und Junggebliebene
Stürze im Alter wirksam vorbeugen
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Stürze – oft mit schweren Folgen für Gesundheit und Selbstständigkeit. Doch wer frühzeitig vorbeugt, kann viele Gefahren vermeiden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Stolperfallen im Alltag erkennen und beseitigen. Außerdem zeigen wir, wie gezieltes Training die Standfestigkeit und das Gleichgewicht verbessert.
So reduzieren Sie Ihr Risiko im Alltag
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu stürzen deutlich an. Wenn die Sehkraft nachlässt, die Muskulatur schwächer wird und das Gleichgewicht nicht mehr so zuverlässig funktioniert wie früher, können bereits kleine Hindernisse im eigenen Zuhause gefährlich werden. Stürze sind nicht nur schmerzhaft – sie zählen zu den häufigsten Auslösern für Pflegebedürftigkeit im Alter. Daher ist es besonders wichtig, aktiv gegenzusteuern und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, um die eigene Sicherheit zu erhöhen, und wie man das Risiko gezielt verringern kann, erfahren Sie in diesem Beitrag. Neben baulichen Veränderungen im Wohnumfeld helfen auch gezielte Übungen, die körperliche Stabilität und das Gleichgewicht zu stärken.

Die Wohnung als sicherer Ort – Stolperfallen rechtzeitig erkennen
Erstaunlich viele Unfälle passieren ausgerechnet dort, wo man sich am sichersten wähnt: in den eigenen vier Wänden. Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die schnell zur Gefahr werden können – etwa hochstehende Teppichkanten, frei liegende Kabel oder unzureichende Beleuchtung. Um Unfällen vorzubeugen, empfiehlt es sich, solche Gefahrenquellen konsequent zu beseitigen.
Rutschige Teppiche sollten entweder entfernt oder mit speziellen Anti-Rutsch-Unterlagen versehen werden. Auch die Beleuchtung spielt eine zentrale Rolle für die Sicherheit. Eine gleichmäßige und helle Ausleuchtung aller Räume – insbesondere von Fluren, Treppen und dem Badezimmer – ist unerlässlich. Besonders praktisch ist ein Nachtlicht mit Bewegungssensor: Es sorgt dafür, dass man sich auch bei nächtlichen Gängen, etwa zur Toilette, nicht im Dunkeln orientieren muss.
Die besten Tipps zur Sturzvermeidung im Alter
1. Stolperfallen im Wohnraum beseitigen
- Lose Teppiche entfernen oder mit rutschfesten Matten sichern
- Kabel ordentlich verlegen oder abdecken
- Türschwellen mit Rampen oder Markierungen entschärfen
2. Für gute Beleuchtung sorgen
- Alle Räume, Flure und Treppen ausreichend ausleuchten
- Nachtlichter mit Bewegungsmelder im Schlafzimmer und Bad einsetzen
- Blendfreie Leuchtmittel verwenden
3. Rutschhemmende Maßnahmen ergreifen
- Antirutschmatten im Bad und in der Dusche verwenden
- Feste Hausschuhe mit rutschfester Sohle tragen
- Glatte Bodenbeläge ggf. austauschen oder sichern
4. Möbel sicher platzieren
- Genügend Bewegungsfläche lassen, keine engen Laufwege
- Möbelkanten abpolstern, wenn nötig
- Stabilen Halt an Sitzmöbeln sicherstellen
5. Handläufe und Haltegriffe installieren
- Zusätzliche Handläufe an Treppen anbringen
- Haltegriffe im Bad (z. B. in Dusche oder neben der Toilette) montieren
6. Regelmäßiges Gleichgewichts- und Krafttraining durchführen
- Spezielle Übungen zur Stärkung von Muskeln und Koordination
- Bewegungskurse für Seniorinnen und Senioren nutzen
- Bei Unsicherheit ärztliche Beratung einholen
7. Sehhilfen regelmäßig prüfen lassen
- Sehvermögen einmal jährlich beim Augenarzt kontrollieren lassen
- Brillen richtig anpassen und regelmäßig reinigen
8. Medikamente überprüfen lassen
- Wechselwirkungen und Nebenwirkungen durch den Hausarzt prüfen lassen
- Besonders bei Mitteln, die Schwindel auslösen können, Vorsicht walten lassen
9. Hilfsmittel nutzen
- Gehstock, Rollator oder andere Gehhilfen gezielt einsetzen
- Auf Qualität und richtige Einstellung achten
10. Frühzeitig vorsorgen
- Sturzgefahren nicht ignorieren, sondern gezielt angehen
- Angehörige oder Fachleute zur Unterstützung hinzuziehen
Mit gezieltem Training aktiv gegen das Sturzrisiko
Im Alter verändern sich viele körperliche Funktionen. Muskelkraft, Sehsinn und Gehör lassen häufig nach, ebenso wie die Fähigkeit, schnell zu reagieren oder Bewegungen sicher zu koordinieren. Doch das bedeutet nicht, dass man dem hilflos ausgeliefert ist. Im Gegenteil: Wer regelmäßig trainiert, kann den altersbedingten Einschränkungen wirkungsvoll begegnen.
Ärztinnen und Ärzte raten dazu, das persönliche Sturzrisiko frühzeitig einschätzen zu lassen und entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen. Ob Krankengymnastik, Bewegungskurse oder Seniorensport – wichtig ist vor allem, dass die Übungen regelmäßig durchgeführt werden und idealerweise unter fachkundiger Anleitung stattfinden. So werden Gleichgewicht, Koordination und Muskelkraft nachhaltig gestärkt.
Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.