Hilfsmittel im Alter: Pflegebett, Badewannenlift & mehr

Mit zunehmendem Alter oder bei Pflegebedarf verändern sich die Anforderungen an das eigene Zuhause. Bewegungen fallen schwerer, das Aufstehen aus dem Bett oder das Einsteigen in die Badewanne kann zur Herausforderung werden. Technische Hilfsmittel wie Pflegebetten, Aufstehhilfen oder Badewannenlifte erleichtern den Alltag erheblich und tragen dazu bei, Sicherheit, Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erhalten. Welche Pflegehilfsmittel sind sinnvoll, wie erleichtern sie den Alltag – und unter welchen Voraussetzungen übernimmt die Pflegekasse die Kosten?

Pflegehilfsmittel im Überblick – kleine Helfer mit großer Wirkung

Pflegehilfsmittel sind Geräte oder Gegenstände, die die Pflege erleichtern, Beschwerden lindern oder eine selbstständigere Lebensführung ermöglichen. Man unterscheidet zwischen technischen Pflegehilfsmitteln (z. B. Pflegebetten, Lifter, Rollatoren) und verbrauchbaren Pflegehilfsmitteln (z. B. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Bettschutzeinlagen).

Für pflegebedürftige Personen, die zu Hause betreut werden, können diese Hilfen eine enorme Erleichterung darstellen – sowohl für die Betroffenen selbst als auch für pflegende Angehörige.

Wichtig: Pflegehilfsmittel müssen nicht immer teuer sein. Viele Geräte können gemietet, bezuschusst oder sogar vollständig übernommen werden, wenn ein anerkannter Pflegegrad vorliegt.

Das Pflegebett – Komfort, Sicherheit und Erleichterung für den Alltag

Ein Pflegebett ist eines der zentralen Hilfsmittel im häuslichen Pflegealltag. Es ist höhenverstellbar, lässt sich individuell anpassen und bietet somit Sicherheit beim Aufstehen und Umlagern.

Ein Hilfsmittel im Alter für mehr Sicherheit Zuhause ist das Pflegebett

Vorteile im Überblick:

  • Höhenverstellbarkeit schützt Pflegende vor Rückenschmerzen.
  • Verstellbare Liegepositionen erhöhen den Komfort beim Schlafen oder Sitzen.
  • Seitengitter und Aufrichthilfen sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Pflegebetten gibt es in verschiedenen Ausführungen – vom klassischen Standardmodell bis zu wohnlich gestalteten Varianten, die kaum von normalen Betten zu unterscheiden sind.

Kostenübernahme:
Wenn eine häusliche Pflege vorliegt, kann die Pflegekasse die Kosten für ein Pflegebett übernehmen oder ein Leihbett zur Verfügung stellen. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung sowie die Genehmigung durch die Pflegekasse.

Badewannenlift – sicher und bequem ins Bad

Ein Badewannenlift erleichtert das Ein- und Aussteigen erheblich. Besonders Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder Gleichgewichtsproblemen profitieren von dieser Unterstützung.

Es gibt verschiedene Modelle:

  • Elektrische Lifter, die per Knopfdruck abgesenkt und wieder angehoben werden.
  • Aufblasbare Sitzkissen-Lifter, die sich platzsparend verstauen lassen.
  • Drehbare Einstiegshilfen, die zusätzliche Sicherheit beim Einsteigen bieten.

Der Vorteil: Der Badewannenlift ermöglicht vielen Menschen, das Baden weiterhin selbstständig durchzuführen – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von Lebensqualität und Würde.

Auch hier kann die Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten teilweise oder vollständig übernehmen, wenn ein Pflegegrad besteht und der Lift zur Erleichterung der Pflege beiträgt.

Ein Hilfsmittel im Alter für mehr Sicherheit Zuhause ist der Badewannenlift

Weitere hilfreiche Hilfsmittel für mehr Sicherheit im Alltag

Neben Pflegebett und Badewannenlift gibt es eine Vielzahl weiterer Geräte, die den Alltag erleichtern und das Unfallrisiko reduzieren können:

  • Aufstehhilfen für Bett oder Sessel – unterstützen beim sicheren Aufrichten.
  • Toilettensitzerhöhungen – erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen.
  • Duschsitze – sorgen für Stabilität und Sicherheit beim Duschen.
  • Haltegriffe und Stützsysteme – verhindern Stürze im Bad oder Flur.
  • Rollatoren und Gehhilfen – fördern Mobilität und Unabhängigkeit.

Auch kleinere Alltagshelfer wie rutschfeste Matten, Greifzangen oder Nachtlichter tragen zu mehr Sicherheit und Selbstständigkeit bei – oft mit geringem Aufwand und großem Nutzen.

Kostenübernahme und Antrag bei der Pflegekasse

Pflegehilfsmittel, die von der Pflegeversicherung übernommen werden können, sind im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbands gelistet.

Voraussetzungen:

  • Es liegt ein anerkannter Pflegegrad (mindestens Pflegegrad 1) vor.
  • Das Hilfsmittel dient der Erleichterung der Pflege oder der Förderung der Selbstständigkeit.
  • Ein Arzt oder eine Ärztin stellt eine Verordnung aus.

Nach der Genehmigung übernimmt die Pflegekasse die Kosten oder stellt das Hilfsmittel leihweise zur Verfügung. Bei technischen Pflegehilfsmitteln fällt in der Regel ein Eigenanteil von 10%, maximal 25 € an.

Für verbrauchbare Pflegehilfsmittel (z. B. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel) zahlt die Pflegekasse aktuell bis zu 42 € pro Monat.

Tipp: Reichen Sie den Antrag auf Pflegehilfsmittel direkt bei der Pflegekasse ein. Viele Sanitätshäuser übernehmen die Formalitäten und helfen beim Ausfüllen der Formulare.

Pflegehilfsmittel mieten, leihen oder gebraucht kaufen?

Nicht immer ist der Kauf notwendig. Viele Sanitätshäuser und Pflegedienste bieten Pflegebetten, Badewannenlifte und andere Geräte zur Miete oder als Leihgabe an. Das lohnt sich besonders bei kurzfristigem oder zeitlich begrenztem Bedarf, z. B. nach einer Operation.

Auch der gebrauchte Kauf kann eine gute Option sein – wichtig ist dann, auf geprüfte Qualität, Garantie und Hygiene zu achten.

Fazit: Kleine Hilfen mit großer Wirkung

Pflegehilfsmittel wie Pflegebett, Badewannenlift oder Aufstehhilfen schaffen Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit im häuslichen Umfeld. Sie erleichtern nicht nur den Alltag der Betroffenen, sondern auch den pflegender Angehöriger.

Wer frühzeitig prüft, welche Hilfsmittel sinnvoll sind, kann Stürze und Belastungen vermeiden – und den Alltag spürbar erleichtern. Die Pflegekassen unterstützen dabei mit Zuschüssen und Beratung – ein wichtiger Schritt für mehr Lebensqualität und Sicherheit im Alter.

Über die Autoren:

Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.