Erste Anzeichen von Arthrose erkennen und rechtzeitig handeln

Arthrose ist die am weitesten verbreitete Gelenkerkrankung weltweit, von der viele Millionen Menschen betroffen sind. Die Anzahl der Betroffenen nimmt kontinuierlich zu. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Vorstadien der Krankheit in der Regel schmerzlos und unauffällig sind. Dadurch wird der degenerative Gelenkverschleiß selten frühzeitig diagnostiziert. Wie lässt sich Arthrose frühzeitig erkennen und was kann man dagegen tun?

Wie sich Arthrose bemerkbar macht

Die frühen Stadien einer Arthrose zu erkennen, ist oft schwierig – denn die Erkrankung entwickelt sich meist schleichend und zunächst schmerzlos. Erste Anzeichen können Schwellungen der Knie, Beschwerden nach längerer Belastung oder deutliche Veränderungen der Gelenke sein, etwa Verdickungen, Verformungen oder häufiges Knacken. Viele Betroffene bemerken zudem eine eingeschränkte Beweglichkeit oder ein Gefühl steifer Gelenke, insbesondere am Morgen oder nach Ruhephasen.

Da diese Symptome oft einzeln auftreten, werden sie selten als Ganzes betrachtet. Häufig suchen Betroffene erst dann ärztliche Hilfe auf, wenn die Arthrose bereits fortgeschritten ist – und genau das erschwert die Behandlung erheblich.

Warum frühe Diagnose entscheidend ist

Je früher eine Arthrose erkannt wird, desto besser lässt sich ihr Fortschreiten aufhalten. Wird die Diagnose von Arthrose erst spät gestellt, erfordert die Behandlung in der Regel einen deutlich aufwendigeren und damit kostspieligeren Therapieansatz.

In frühen Stadien dagegen können schon einfache Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu lindern:

  • Ernährungsumstellung, um Entzündungsprozesse zu reduzieren,
  • regelmäßige Bewegung und Physiotherapie, um die Gelenke beweglich zu halten,
  • und Gewichtsreduktion, um die Gelenke zu entlasten.

Gezielte körperliche Aktivität – etwa Schwimmen, Radfahren oder moderates Walken – stärkt zudem die Muskulatur und verbessert die Gelenkstabilität. Wenn die Arthrose jedoch bereits fortgeschritten ist, kann eine intensivere Behandlung erforderlich sein, die auch medizinische Eingriffe oder Injektionen einschließt.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Wer Gelenkbeschwerden hat oder ein erhöhtes Risiko für Arthrose trägt, sollte sich mindestens einmal im Jahr von einem Orthopäden oder Sportmediziner untersuchen lassen. So lassen sich beginnende Veränderungen frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.

Der Arzt kann dazu verschiedene bildgebende Verfahren einsetzen – etwa Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT-Scans. Diese Untersuchungen zeigen, ob Knorpelverschleiß oder andere arthritische Veränderungen vorliegen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und rechtzeitig die passenden Therapien einzuleiten.

Bewährte Untersuchungen und Therapien bei Verdacht auf Arthrose

Bei einem Verdacht auf Arthrose können neben der körperlichen Untersuchung weitere apparative Tests sinnvoll sein. Eine Ganganalyse etwa zeigt, ob die Körperstatik und die Belastungsverteilung beim Gehen korrekt sind. Röntgen- oder MRT-Aufnahmen machen strukturelle Veränderungen der Gelenke sichtbar und helfen bei der Planung der weiteren Behandlung.

Erfahrene Ärztinnen und Ärzte besprechen anschließend gemeinsam mit dem Patienten die möglichen Therapieoptionen. Operationen gelten immer als letzte Maßnahme, wenn andere Behandlungsformen ausgeschöpft sind.

Kortison nur in Ausnahmefällen

Von Kortisoninjektionen wird bei Arthrose häufig abgeraten. Zwar kann Kortison Schmerzen kurzfristig lindern, doch die Wirkung hält meist nur wenige Wochen an und kann langfristig den Knorpelabbau beschleunigen. Besser ist es, gemeinsam mit einem Facharzt alternative Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen – etwa physikalische Therapien, Bewegungstherapie, orthopädische Hilfsmittel oder neue medikamentöse Ansätze.

Eine enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Orthopäden ist entscheidend, um eine individuell abgestimmte Behandlung zu gewährleisten und das Fortschreiten der Erkrankung dauerhaft zu bremsen.

Was Betroffene selbst tun können

Ein angepasster Lebensstil kann viel bewirken. Zu den wirksamsten Maßnahmen zählen:

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht, um die Gelenke zu entlasten,
  • regelmäßige körperliche Aktivität, idealerweise gelenkschonend – etwa Schwimmen, Radfahren oder Aquafitness,
  • ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln (z. B. Fisch, Gemüse, pflanzliche Öle),
  • gezielte Physiotherapie, um Beweglichkeit und Muskelkraft zu erhalten.

Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungen empfehlen, die Gelenke mobilisieren, Muskeln stärken und Schmerzen reduzieren. Auch Hilfsmittel wie Gehhilfen, orthopädische Schuheinlagen oder Bandagen können helfen, Belastungen zu mindern und die Bewegungsfreiheit zu erhöhen.

Früh handeln, Lebensqualität erhalten

Arthrose ist zwar nicht heilbar, ihr Verlauf lässt sich jedoch entscheidend beeinflussen. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten. Regelmäßige Kontrollen, ein aktiver Lebensstil und eine konsequente Zusammenarbeit mit Fachärzten bilden die Grundlage, um das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen – und die Lebensqualität langfristig zu bewahren.

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