Praktische Aufstehhilfen für Senioren

Mit zunehmendem Alter kann das Aufstehen aus dem Sessel, vom Bett oder von der Toilette zu einer kleinen Herausforderung werden. Wer sich schwertut, selbstständig aufzustehen, verliert nicht nur an Beweglichkeit, sondern auch an Sicherheit. Hier bieten Aufstehhilfen für Senioren praktische Unterstützung. Im Beitrag erfahren Sie, welche Arten von Aufstehhilfen es gibt, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten – und wann die Krankenkasse die Kosten übernehmen kann.

Warum Aufstehhilfen im Alter sinnvoll sind

Mobilität bedeutet Selbstständigkeit. Doch wenn das Aufstehen schwerfällt, ist schnelle Hilfe gefragt.

Eine gut gewählte Aufstehhilfe kann:

  • die Gelenke entlasten,
  • Stürze vermeiden,
  • Pflegepersonen entlasten,
  • und das Vertrauen in die eigene Beweglichkeit stärken.

Ob im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Bad – es gibt für jede Alltagssituation passende Lösungen. Warten Sie nicht, bis das Aufstehen zum Risiko wird. Schon kleine Hilfsmittel können große Erleichterung bringen.

Verschiedene Arten von Aufstehhilfen

Je nach körperlichen Voraussetzungen und Wohnsituation kommen unterschiedliche Hilfen infrage.

1. Aufstehsessel

Aufstehsessel sind bequeme Sessel, die sich elektrisch in eine geneigte Position bringen lassen. So können Sie sich ohne Anstrengung aufrichten oder hinsetzen.
Viele Modelle verfügen zusätzlich über Massage- und Heizfunktionen – ein Plus an Komfort, gerade bei Gelenkbeschwerden oder Muskelverspannungen.

Vorteil: Entlastet Rücken, Hüfte und Knie – ideal für Menschen, die viel Zeit im Sitzen verbringen.

2. Bett-Aufstehhilfe

Wer Schwierigkeiten beim Aufstehen aus dem Bett hat, profitiert von einem stabilen Bettgriff.
Er wird unter die Matratze geschoben und mit Gurten am Lattenrost befestigt. Der Haltegriff bietet Sicherheit beim Hinlegen und Aufstehen – besonders in der Nacht oder nach dem Aufwachen.

Vorteil: Einfache Montage, kein Umbau des Bettes erforderlich.

3. Rollator als Aufstehhilfe

Ein Rollator ist weit mehr als eine Gehhilfe. Durch seine stabile Bauweise kann er auch beim Aufstehen unterstützen – etwa vom Stuhl oder vom Sofa.
Er bietet Halt, Sicherheit und Bewegungsfreiheit, besonders bei Gleichgewichtsschwierigkeiten.

Tipp: Achten Sie auf höhenverstellbare Modelle und stabile Griffe – das sorgt für optimale Ergonomie.

4. Aufstehkissen

Ein Aufstehkissen ist eine besonders flexible Lösung. Es hebt beim Aufstehen den Körper leicht an und entlastet so die Gelenke. Manche Modelle sind mit einer mechanischen oder elektrischen Unterstützung ausgestattet.
Das Kissen ist leicht, tragbar und kann überall eingesetzt werden – vom Esszimmerstuhl bis zur Couch.

Vorteil: Ideal für unterwegs oder als temporäre Unterstützung.

5. Steh- und Haltehilfen

Diese Aufstehhilfen bestehen meist aus einem stabilen Rahmen oder Griffsystem, das an Stuhl, Bett oder Wand montiert wird. Sie bieten sicheren Halt beim Aufstehen und Hinsetzen – ohne, dass jemand eingreifen muss.

Tipp: Besonders nützlich für Menschen, die ihre Bewegungen selbstständig, aber mit zusätzlicher Sicherheit ausführen möchten.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Bevor Sie eine Aufstehhilfe anschaffen, lohnt sich die Beratung in einem Sanitätshaus oder durch die Pflegeberatung.

Wichtige Punkte sind:

  • Körpergröße und Gewicht der Nutzerin oder des Nutzers
  • Höhenverstellbarkeit und Stabilität
  • Rutschfestigkeit der Standflächen
  • Einfache Handhabung und Reinigung

Viele Sanitätshäuser bieten Testmöglichkeiten an. So können Sie verschiedene Modelle ausprobieren, bevor Sie sich entscheiden.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Ob eine Aufstehhilfe von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt vom individuellen Bedarf ab. Grundsätzlich gilt: Wenn die Hilfe medizinisch notwendig ist und die Selbstständigkeit fördert oder Pflege erleichtert, kann sie verordnet werden.

So gehen Sie vor:

  1. Arztbesuch: Lassen Sie sich die Notwendigkeit der Aufstehhilfe bescheinigen.
  2. Verordnung: Der Arzt stellt ein Rezept mit dem passenden Hilfsmittel aus.
  3. Krankenkasse: Reichen Sie den Antrag auf Kostenübernahme ein.
  4. Sanitätshaus: Dieses übernimmt auf Wunsch oft die gesamte Abwicklung.

Hinweis: Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel für geprüfte Hilfsmittel aus dem Hilfsmittelverzeichnis (§ 33 SGB V). Private Versicherungen haben eigene Regelungen.

Kleine Hilfe, große Erleichterung

Aufstehhilfen sind wertvolle Alltagshelfer, die Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit fördern. Ob Sessel, Bettgriff oder Kissen – die Auswahl ist groß und lässt sich individuell anpassen.

Wichtig ist, sich frühzeitig beraten zu lassen und die Lösung zu wählen, die am besten zum eigenen Alltag passt. Denn: Mehr Stabilität bedeutet auch mehr Lebensqualität – Schritt für Schritt.

Über die Autoren:

Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.