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10 Dinge, die in Ihre Vorsorgemappe gehören
Ein plötzlicher Unfall, eine schwere Erkrankung oder der eigene Tod – niemand beschäftigt sich gerne mit solchen Themen. Doch gerade im Ernstfall sind klare Informationen und gut sortierte Unterlagen eine große Erleichterung für Angehörige. Eine strukturierte Vorsorgemappe hilft, wichtige Entscheidungen zu treffen und rechtzeitig vorzusorgen. Welche Dokumente und Informationen sollten auf keinen Fall fehlen sollten – für mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und Entlastung Ihrer Familie.
Was ist eine Vorsorgemappe – und was gehört unbedingt hinein?
Eine Vorsorgemappe ist eine Sammlung wichtiger Unterlagen, die in Notfällen schnelle Orientierung bietet – für Sie selbst, aber vor allem für Ihre Angehörigen. Sie enthält persönliche Daten, rechtliche Vollmachten, medizinische Wünsche und Hinweise zur Bestattung oder zum Nachlass. Im Ernstfall hilft sie, schnell und im Sinne der betroffenen Person zu handeln.
Doch was gehört konkret in eine Vorsorgemappe? Im Folgenden finden Sie die 10 wichtigsten Bestandteile – verständlich erklärt und mit praktischen Beispielen.

1. Persönliche Daten & Kontaktpersonen
Zu den wichtigsten Grundlagen gehören Name, Geburtsdatum, Adresse und Ihre Krankenversicherungsnummer. Ebenso hilfreich: Eine Liste mit Ansprechpartnern wie Hausarzt, Pflegeperson, Vorsorgebevollmächtigte oder rechtliche Betreuungspersonen. Diese Angaben helfen im Notfall, ohne langes Suchen schnell Kontakt aufzunehmen.
2. Rechtliche Vorsorgedokumente
Eine Vorsorgevollmacht und eine Betreuungsverfügung bestimmen, wer in Ihrem Namen handeln darf, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage sind. Dies betrifft etwa Bankgeschäfte, Vertragsabschlüsse, Behördengänge oder medizinische Entscheidungen. Nur wer schriftlich bevollmächtigt ist, kann im Ernstfall schnell und rechtssicher agieren.
3. Medizinische Wünsche festlegen
Mit einer Patientenverfügung legen Sie fest, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen oder ablehnen – zum Beispiel im Fall schwerer Krankheit oder bei dauerhaftem Bewusstseinsverlust. Wichtige Entscheidungen betreffen z. B. künstliche Ernährung oder lebenserhaltende Maßnahmen. Sprechen Sie Ihre Vorstellungen unbedingt mit Vertrauenspersonen und Ihrem Hausarzt durch.
4. Nachlass und Bestattung regeln
Ein klar formuliertes Testament oder ein Erbvertrag hilft, Missverständnisse und Streitigkeiten unter Angehörigen zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass das Original sicher verwahrt ist – z. B. beim Nachlassgericht oder Notar – und vermerken Sie den Aufbewahrungsort in Ihrer Mappe.
Auch eine Bestattungsverfügung oder ein Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen gehört dazu. Hier können Sie Ihre Wünsche zur Art der Bestattung (z. B. Erd- oder Feuerbestattung), zum Ablauf der Trauerfeier oder zur Musik festhalten.
5. Finanzielle und digitale Übersicht
Fügen Sie Kopien Ihrer wichtigsten Versicherungspolicen (z. B. Lebens-, Sterbegeld- oder Pflegeversicherung) bei. Eine einfache Tabelle mit Ihren Bankverbindungen, Sparverträgen oder Depots schafft einen schnellen Überblick.
Vergessen Sie auch nicht den digitalen Nachlass: Notieren Sie Zugangsdaten zu E-Mail-Konten, Online-Banking, sozialen Netzwerken oder Streamingdiensten. Eine Vertrauensperson sollte wissen, wo diese Informationen hinterlegt sind – ob auf Papier oder in einem digitalen Passwort-Manager.
6. Wichtige Urkunden bereithalten
Bestimmte wichtige Dokumente werden im Todesfall oder bei der Beantragung von Renten und Leistungen benötigt. Dazu zählen:
- Geburtsurkunde
- Heiratsurkunde oder Scheidungsurteil (sofern vorhanden)
- Geburtsurkunden Ihrer Kinder
- Renten- und Sozialversicherungsnachweise
Kopien reichen meist aus – geben Sie aber an, wo die Originale aufbewahrt sind.
7. Übersicht über wichtige Aufbewahrungsorte
Geben Sie an, wo sich weitere wichtige Dinge befinden – z. B.:
- Originaldokumente (Testament, Vollmachten)
- Schlüssel (Wohnung, Bankschließfach)
- Bargeld oder Wertsachen
- Passwortliste oder digitale Zugangsdaten
Solche Hinweise sparen im Ernstfall viel Zeit und Stress – besonders, wenn es schnell gehen muss. Gefühl, in Ihrem Sinne zu handeln.
8. Übersicht über Abonnements und laufende Verträge
Viele Menschen haben im Laufe der Jahre Verträge abgeschlossen – von Zeitungsabos über Handyverträge bis zu Mitgliedschaften in Vereinen. Eine einfache Liste dieser laufenden Verpflichtungen (inkl. Kündigungsfristen) hilft Angehörigen, unnötige Kosten zu vermeiden und rechtzeitig zu kündigen.
9. Wohn- und Vermögenssituation
Geben Sie eine kurze Übersicht über Ihre Wohnverhältnisse (Eigentum, Miete, Pflegeeinrichtung) und vorhandenes Vermögen (z. B. Immobilien, Fahrzeuge, größere Wertgegenstände). So können Erben oder Bevollmächtigte schneller Entscheidungen treffen, etwa bei einem Umzug oder bei der Haushaltsauflösung.
10. Letzte Wünsche und persönliche Worte
Ein kurzer, persönlicher Hinweis kann Angehörigen viel Unsicherheit nehmen. Halten Sie fest:
- Wo befinden sich wichtige Originaldokumente?
- Wer soll im Notfall benachrichtigt werden?
- Gibt es bestimmte Menschen, die besonders berücksichtigt werden sollen?
Ergänzen Sie – wenn Sie möchten – auch persönliche Worte, Danksagungen oder Gedanken. Diese Geste ist für viele Angehörige ein emotionaler Halt und zeigt, dass Sie mit Liebe und Klarheit vorausgedacht haben.
Fazit: Mit einer kleinen Mappe Großes bewirken
Mit einer gut sortierten Vorsorgemappe zeigen Sie Verantwortung – für sich selbst und für Ihre Angehörigen. Sie macht es leichter, in schwierigen Situationen ruhig und richtig zu handeln.
Nehmen Sie sich Zeit für die Zusammenstellung. Sprechen Sie die Inhalte mit vertrauten Personen durch – und denken Sie daran, die Unterlagen regelmäßig zu aktualisieren, etwa bei einem Umzug, bei neuen Bankverbindungen oder nach rechtlichen Änderungen.
Checkliste: Was gehört in Ihre Vorsorgemappe?
- Persönliche Daten und wichtige Kontakte (z. B. Hausarzt, Bevollmächtigte)
- Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung (mit Datum und Unterschrift)
- Patientenverfügung (inkl. Besprechung mit Angehörigen oder Arzt)
- Testament oder Erbvertrag (mit Hinweis auf Aufbewahrungsort)
- Bestattungsverfügung oder Bestattungsvorsorgevertrag (inkl. Wünsche zur Trauerfeier)
- Versicherungen und Finanzübersicht (z. B. Bankkonten, Sparverträge, Policen)
- Persönliche Hinweise und letzte Wünsche (inkl. Notfallkontakte und Abschiedsbrief)
- Laufende Verträge und Abonnements (mit Vertragsnummern und Kündigungsfristen)
- Wohn- und Vermögenssituation (Eigentum, Mietvertrag, größere Besitztümer)
- Übersicht über Aufbewahrungsorte (z. B. Schlüssel, Dokumente, Passwörter)
Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.