Sicherheit im Winter mit Rollator

Wenn die Temperaturen fallen, Straßen glatt werden und Schnee liegt, wird der Alltag für viele ältere Menschen zur Herausforderung – besonders für jene, die auf einen Rollator angewiesen sind. Doch mit etwas Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung lässt sich auch die kalte Jahreszeit sicher und selbstständig meistern. Worauf Sie in den Wintermonaten achten sollten, wie Sie Stürze vermeiden – und wie der Rollator fit für Eis und Schnee bleibt.

Der Rollator – winterfest gemacht

Ein Rollator ist ein verlässlicher Begleiter im Alltag. Doch bei Eis, Schnee und Kälte kommen neue Risiken hinzu: glatte Wege, rutschige Griffe, feuchte Bremsen oder unübersichtliche Sichtverhältnisse. All das kann die Sicherheit beeinträchtigen. Passen Sie Ihren Rollator und Ihre Wege an die Witterung an – nicht umgekehrt. Mit kleinen Anpassungen lässt sich die Sturzgefahr deutlich reduzieren.

Ein paar einfache Handgriffe genügen, um Ihren Rollator für den Winter zu rüsten:

  • Winterreifen montieren: Spezielle Gummiprofilreifen bieten besseren Halt auf glatten Böden. Achten Sie auf rutschfestes Material mit tiefem Profil.
  • Bremsen prüfen: Kälte kann die Bremswirkung beeinträchtigen. Testen Sie regelmäßig, ob die Bremsen gleichmäßig greifen.
  • Reflektoren und Beleuchtung: In der dunklen Jahreszeit sind Sichtbarkeit und Sicherheit entscheidend. Bringen Sie Reflektoren, Blinklichter oder eine kleine LED-Lampe am Griff an.
  • Griffschutz: Kälte kann die Hände steif machen. Handschuhe mit rutschfester Innenfläche und isolierende Griffbezüge sorgen für guten Halt.

Tipp: Viele Sanitätshäuser bieten Winter-Zubehörsets für Rollatoren an – inklusive Reifen, Lichtern und Handschutz.

Winter-Checkliste: 5 Dinge, die Sie vor dem ersten Schnee prüfen sollten

1. Bremsen und Räder: Greifen die Bremsen gleichmäßig? Haben die Räder Profil und sind frei von Schmutz?
2. Reflektoren und Licht: Sind Sie im Dunkeln gut sichtbar – auch von der Seite?
3. Griffe und Handschuhe: Sitzen die Griffe fest, und haben Ihre Handschuhe guten Halt?
4. Tasche und Sitzfläche: Ist die Tasche wasserdicht, und bleibt der Sitz trocken?
5. Rollator-Gewicht: Ein leichter Rollator ist handlich, aber bei starkem Wind stabiler, wenn er etwas mehr wiegt.

Ein kurzer Technik-Check dauert nur wenige Minuten – sorgt aber für Sicherheit den ganzen Winter über.

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Sicher gehen bei Schnee und Glätte

Die größte Gefahr im Winter sind glatte Wege. Ein falscher Schritt genügt, und schon kann es zu einem Sturz kommen. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln lässt sich das Sturzrisiko deutlich senken:

  • Langsam und bewusst gehen: Kleine, flache Schritte sind sicherer als große. Achten Sie auf Ihren Stand – der Rollator sollte immer leicht vor Ihnen sein.
  • Wege prüfen: Vermeiden Sie vereiste Gehwege und nutzen Sie geräumte, gestreute Strecken. Wenn möglich, lassen Sie sich Wege vor der Haustür regelmäßig sichern.
  • Streusand und Schuhspikes: Ein kleines Säckchen Streusand in der Rollatortasche kann hilfreich sein, um gefährliche Stellen zu bestreuen. Schuhspikes oder rutschfeste Sohlen erhöhen zusätzlich die Trittsicherheit.
  • Nicht überanstrengen: Kälte kann den Kreislauf belasten. Planen Sie kürzere Wege und machen Sie lieber mehrere Pausen.

Hinweis: Verzichten Sie bei starkem Eisregen oder Glatteis besser auf unnötige Wege. Sicherheit geht vor.

Kleidung und Sichtbarkeit – besser sehen und gesehen werden

Im Winter wird es früh dunkel, und schlechte Sicht ist eine häufige Unfallursache. Tragen Sie helle oder reflektierende Kleidung, am besten mit Leuchtstreifen an Jacke oder Rollator. Eine Mütze oder ein Stirnband hält den Kopf warm, ohne das Sichtfeld einzuschränken.

Auch Schuhe spielen eine zentrale Rolle: Sie sollten warm, wasserabweisend und mit rutschfester Sohle ausgestattet sein. Achten Sie darauf, dass die Schuhe einen sicheren Halt bieten – weiche Hausschuhe oder glatte Ledersohlen sind draußen tabu.

Pausen, Wärme und Energie

Gerade bei Kälte neigt der Körper dazu, schneller zu ermüden. Regelmäßige Pausen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind daher wichtig – auch im Winter. Heiße Getränke wie Tee wärmen nicht nur, sondern halten den Kreislauf stabil.

Wenn Sie unterwegs sind, planen Sie kurze Stopps ein – etwa im Café, in einer Kirche oder im Einkaufszentrum. So können Sie sich aufwärmen und gleichzeitig Ihre Energie bewahren.

Tipp: Wärmende Kleidung in mehreren Schichten hält besser warm als ein dicker Mantel. So vermeiden Sie auch Überhitzung in Innenräumen.

5. Unterstützung annehmen – Sicherheit ist Teamarbeit

Niemand sollte sich bei Glätte und Schnee unsicher fühlen. Wenn Sie sich auf bestimmten Strecken nicht wohlfühlen, bitten Sie Angehörige oder Nachbarn um Begleitung.

Auch viele Gemeinden und soziale Dienste bieten im Winter Unterstützung beim Einkaufen oder Begleiten an. Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Verantwortung – sich selbst und anderen gegenüber.

Sicher und selbstständig durch den Winter

Ein Rollator bedeutet Freiheit und Mobilität – auch in der kalten Jahreszeit. Mit guter Vorbereitung, der richtigen Ausstattung und etwas Vorsicht bleibt diese Selbstständigkeit erhalten. Prüfen Sie regelmäßig Ihren Rollator, kleiden Sie sich gut sichtbar und gehen Sie achtsam – dann steht sicheren Winterwegen nichts im Weg. Denn auch im Winter gilt: Wer sich gut vorbereitet, bleibt aktiv – Schritt für Schritt.

Über die Autoren:

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