Digitale Sicherheit: So schützen Sie sich vor Betrug und Phishing im Internet

Immer mehr Seniorinnen und Senioren nutzen das Internet – sei es für E-Mails, Bankgeschäfte, Nachrichten oder den Kontakt zur Familie. Doch mit der digitalen Freiheit wachsen auch die Risiken: Betrüger versuchen mit gefälschten Nachrichten, schädlichen Links oder Anrufen an persönliche Daten oder Geld zu gelangen. Die gute Nachricht: Mit einigen einfachen Regeln können Sie sich effektiv vor den häufigsten Gefahren schützen. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Begriffe, zeigt typische Betrugsmaschen und gibt konkrete Tipps, wie Sie sicher online unterwegs sind.

1. Was ist Phishing – und woran erkennt man es?

Phishing (ausgesprochen wie „fishing“) bedeutet, dass Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails, SMS oder Webseiten an Ihre Zugangsdaten, Passwörter oder Bankinformationen zu gelangen. Diese Nachrichten sehen oft täuschend echt aus – etwa als ob sie von Ihrer Bank, einer bekannten Firma oder einer Behörde stammen.

Typische Anzeichen für Phishing sind:

  • Die Nachricht wirkt dringend oder drohend („Ihr Konto wird gesperrt“).
  • Sie werden aufgefordert, persönliche Daten oder Passwörter einzugeben.
  • Die Anrede ist unpersönlich („Sehr geehrter Kunde“).
  • Die Absenderadresse wirkt merkwürdig oder enthält Tippfehler.
  • Es werden Links verschickt, die auf unbekannte Seiten führen.

Wichtig: Klicken Sie niemals auf Links oder Anhänge in verdächtigen Nachrichten. Öffnen Sie die Internetseite Ihrer Bank oder des Absenders lieber manuell über den Browser oder fragen Sie bei einer Vertrauensperson nach.

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Sicherheit im Internet ist keine Frage des Alters, sondern der Aufmerksamkeit.

2. So schützen Sie Ihre Geräte und Daten

Sicherheit beginnt beim Umgang mit dem eigenen Computer, Tablet oder Smartphone. Schon mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie Ihre Daten zuverlässig schützen:

  • Verwenden Sie sichere Passwörter: Diese sollten mindestens acht Zeichen lang sein und Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes Passwort.
  • Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Anmeldung: Viele Online-Dienste bieten eine zusätzliche Sicherheitsabfrage beim Einloggen – etwa einen Zahlencode per SMS. Das erschwert Betrügern den Zugang erheblich.
  • Halten Sie Programme und Betriebssysteme aktuell: Updates schließen Sicherheitslücken und schützen vor neuen Betrugsversuchen.
  • Installieren Sie ein Virenschutzprogramm: Es hilft dabei, gefährliche Dateien und Webseiten zu erkennen und zu blockieren.
  • Öffentliche WLAN-Netze mit Vorsicht nutzen: In Cafés, Hotels oder auf Reisen ist es besser, keine sensiblen Daten wie Bankverbindungen einzugeben.

3. Was tun bei Verdacht auf Betrug?

Manchmal lässt sich ein Betrugsversuch nicht vermeiden – wichtig ist dann, richtig zu reagieren:

  • Nichts überstürzen: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – weder per E-Mail noch am Telefon.
  • Nicht antworten oder klicken: Reagieren Sie nicht auf verdächtige Nachrichten, öffnen Sie keine Anhänge.
  • Zugangsdaten ändern: Wenn Sie glauben, auf einen Betrug hereingefallen zu sein, ändern Sie sofort Ihre Passwörter und informieren Sie gegebenenfalls Ihre Bank.
  • Vertrauenspersonen einbeziehen: Sprechen Sie mit Ihren Kindern, Enkelkindern oder einer vertrauten Person. Oft hilft ein zweiter Blick von außen.
  • Anzeigen erstatten: Wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind, melden Sie den Vorfall bei der Polizei. Dort gibt es auch speziell geschulte Ansprechpersonen für Internetkriminalität.

4. So machen Sie das Internet zu einem sicheren Ort für sich

Digitale Sicherheit bedeutet nicht, auf das Internet zu verzichten – sondern es bewusst und informiert zu nutzen. Gerade für ältere Menschen ist das Netz ein wertvoller Begleiter: zum Einkaufen, für Videotelefonie, für Informationen oder zur Unterhaltung.

Hier einige Tipps für den sicheren Alltag im Netz:

  • Nutzen Sie digitale Angebote mit Bedacht und informieren Sie sich regelmäßig.
  • Bleiben Sie kritisch bei unbekannten Kontakten oder zu guten Versprechen.
  • Tauschen Sie sich mit anderen aus – zum Beispiel in Kursen oder bei Seniorentreffs zum Thema Internet.

Mit Wissen und Vorsicht sicher im Netz unterwegs

Das Internet ist kein gefährlicher Ort – wenn man weiß, worauf zu achten ist. Mit ein wenig Übung, einem gesunden Misstrauen und der Bereitschaft, im Zweifel nachzufragen, sind Sie gut gewappnet. Denken Sie daran: Sicherheit ist keine Frage des Alters, sondern der Aufmerksamkeit.

Bleiben Sie neugierig – und vorsichtig. Denn digitale Teilhabe soll Freude machen, nicht Sorgen bereiten. Sie dürfen Hilfe annehmen, Fragen stellen und sich weiterbilden – so machen Sie das Internet zu einem Ort, der Ihnen wirklich nützt.

Checkliste: Sicher im Internet unterwegs

Verdächtige Nachrichten erkennen

  • Unbekannter Absender oder merkwürdige E-Mail-Adresse?
  • Allgemeine Anrede („Sehr geehrter Kunde“ statt Ihres Namens)?
  • Dringende Aufforderung zu handeln, z. B. Klick auf einen Link?
  • Rechtschreibfehler oder ungewöhnlicher Satzbau?
    Nicht klicken! Nachricht löschen oder von Vertrauensperson prüfen lassen.

Eigene Geräte und Konten schützen

  • Für jedes Online-Konto ein eigenes, sicheres Passwort verwenden
  • Zwei-Faktor-Anmeldung aktivieren (z. B. Code per SMS)
  • Betriebssysteme und Programme regelmäßig aktualisieren
  • Virenschutzprogramm installieren und aktuell halten
  • In öffentlichem WLAN keine sensiblen Daten eingeben

Im Betrugsfall richtig handeln

  • Ruhe bewahren – nichts überstürzen
  • Keine Zahlungen leisten oder Daten eingeben
  • Passwörter sofort ändern, ggf. Bank informieren
  • Vertrauensperson um Hilfe bitten
  • Polizei informieren bei tatsächlichem Betrug

Allgemeine Tipps

  • Keine persönlichen Daten in sozialen Netzwerken teilen
  • Bei Unsicherheiten lieber zweimal nachfragen
  • Digitale Themen mit Familie oder Freunden besprechen
Über die Autoren:

Unser Redaktionsteam widmet sich seit vielen Jahren den Themen rund ums Älterwerden. Mit Fachwissen, journalistischer Sorgfalt und einem offenen Blick für die Lebenswirklichkeit älterer Menschen informieren wir über Pflege und Wohnen, Gesundheit und Krankheit, Vorsorge sowie Freizeitgestaltung im Ruhestand. Unser Ziel ist es, verständlich und praxisnah zu begleiten – für ein aktives, selbstbestimmtes Leben in jedem Alter.